Am Sonntag, den 19. Juni 2005, um genau 9:30 Uhr machte sich eine kleine Schar hartgesottener Wandersleute auf, um den beschwerlichen langen Weg zur zwölf Kilometer entfernten Burg Hoheneck auf sich zu nehmen. Immer voran schien die brennend heiße Juli-Sonne.
Die Gruppe setzte sich aus allen Altersgruppen bis einschließlich 41 jährigen zusammen. Wobei der jüngste jedoch mit fahrbaren elterngetriebenen Untersatz unterwegs war, und die beiden nächstälteren Kinder nur einen Halbmarathon liefen. Die jüngsten Teilnehmer über die volle Distanz waren sieben und acht Jahre alt. Sie waren es auch, die auf dem ersten Viertel der Wegstrecke voranmarschierten und das Tempo vorgaben. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt gaben sie zwar auch noch einmal das Tempo vor, jedoch nicht an der Spitze der Gruppe ;-) (Anmerkung des Autor: Steffi und Alex haben durch das blose Bewältigen der Wegstrecke alle schwer beeindruckt! Wir hoffen sie im nächsten Jahr wieder dabei haben zu können.)
Hier nun ein kurzer Überblick über die Wanderung:
Kilometer 2,5: Der jüngste Teilnehmer will unbedingt selber laufen. Nach einer Distanz von 50 m soll er wieder ins Fahrzeug steigen, weil sonst die Zeitvorgaben nicht mehr eingehalten werden können. Es kommt zu Ausschreitungen die sich bis Kilometer 3,5 hinziehen.
Kilometer 4: Nachdem bereits schon einige male die Aussage "ich kann nicht mehr" zu höhren war wird nun zum ersten mal die Frage "wie weit ist es noch?" in den Raum gestellt. Die Frage wird zunächst mit der Antwort "es dauert schon noch" und "wir haben schon noch ein Stück Weg vor uns" über "die Hälfte haben wir schon" bis schließlich zu "wir sind gleich da" beantwortet. Aussagen der Art "ich kann nicht mehr" die zu "dann bleib halt hier sitzen" als Antwort führen, werden jedoch stets noch einmal überdacht. Gelegentlich muß aber der Familienvater doch als Packesel herhalten :-)
Kilometer 4,5: Erste Pause. Alle sind wieder bei bester Laune.
Kilometer 5,5: Die Läufer für den Halbmarathon wünschen uns noch viel Spaß und verabschieden sich bis später. Am Rande der Ortschaft Dietersheim muß zum ersten mal auf die Karte geschaut werden.
Kilometer 6,2: Beim Verlassen der Ortschaft muß zum zweiten und letzten Mal auf die Karte geguckt werden.
Kilometer 7: Nach überqueren einer Brücke erfolgt eine kurze Rast, als ein kleines Zugeständnis an den immer größer werdenden Unmut einiger jüngerer Teilnehmer.
Kilometer 7,3: Die nachlassende Motivation führt zu einigen kleinen verbalen Auseinandersetzung, eine ordnende Hand gibt aber wieder die Marschrichtung klar vor.
Kilometer 11: Zum ersten Mal ist das Ziel in Sicht, und die Frage "sind wir schon da?" verstummt.
Kilometer 12: Wir haben es geschafft, alle sind bei guter Laune und freuen sich, daß die logistische Abteilung bereits alles aufgebaut hat.
Nach der Mittagpause ging es noch einmal querfeldein zum Bahnhof nach Windsheim, äh natürlich nach Ipsheim. Von dort fuhren wir mit dem Stadtexpress wieder zurück nach Neustadt.